Traditionelle tschechische Mittelwandproduktion

Der Mangel an Bienenwachs stellt unsere Imker bereits seit mehreren Jahren vor Herausforderungen. Alle Mittelwandhersteller bemühen sich tapfer, dieser Situation zu begegnen. Viele Unternehmen produzieren Mittelwände aus echtem Bienenwachs für Imker aus nah und fern.

Die Firmen bieten den Tausch von Mittelwänden gegen geliefertes Wachs oder gebrauchte Waben an und verkaufen in begrenzten Mengen je nach Ankauf auch freie Mittelwänden. Der Tausch und Verkauf erfolgen entweder direkt in der Produktionsstätte oder gegebenenfalls per Versand.

Wie erfolgt die Herstellung von Mittelwänden?

Das Wachs wird durch das Schmelzen der geschnittenen Waben gewonnen. Die geschmolzenen Waben in einem Kessel mit Wasser werden in eine Dampfpresse überführt. In der Presse wird das Wachs von den Waben getrennt, und das Wasser läuft in Aluminiumwannen ab, da Wachs nicht mit Eisen in Berührung kommen sollte, weil es sich sonst bräunlich verfärbt. Imker sollten daher Aluminium-, Edelstahl-, emaillierte oder Plastikbehälter verwenden, wobei auch die Wasserqualität und -härte eine Rolle spielen. In den Wannen trennt sich das Wachs durch Erstarrung vom Wasser; nach dem Erstarren wird der Wachsblock herausgelöst und die Unterseite gereinigt. Anschließend wird das Wachs in Kesseln mit Wasser geschmolzen, auch hier ist die Wasserqualität wichtig. Nach dem Kochen setzen sich die Unreinheiten am Boden des Kessels ab, aus dem das Wachs dann in den Autoklaven gepumpt wird, wo es bei einer Temperatur von 117 °C für eine Stunde gekocht wird. Vom Autoklaven gelangt das Wachs in Kessel über den Produktionsmaschinen und von dort in kleinere Kessel, die die konstante Temperatur des Wachses für das Gießen in die Walzmaschine halten. In jedem Kessel setzen sich weiterhin Unreinheiten ab, sodass man sagen kann, dass das Wachs durch Sedimentation gereinigt wird. Von diesen Kesseln fließt das Wachs zwischen die Walzen, die mit einer speziellen Wasseremulsion gekühlt werden, um ein Anhaften des Wachses an den Walzen zu verhindern. Von den Walzen kommt eine kontinuierliche Wachsplatte (Mittelwand), die gekühlt und auf dem Band der Maschine auf die gewünschte Breite geschnitten und dann auf die gewünschte Länge der Mittelwände nach Kundenwunsch gestanzt wird. Danach werden die Mittelwände nur noch gewogen und verpackt.

Derzeit herrscht ein Mangel an Bienenwachs

Der Mangel an Bienenwachs besteht schon seit einiger Zeit und ist teils auf die steigende Zahl neuer Imker sowie auf die Erweiterung der Völkerbestände bei den bestehenden Imkern zurückzuführen. Auch die Tatsache, dass bei der Bekämpfung von Faulbrutherden durch das Verbrennen der Bienenvölker auch die Waben und somit das Wachs vernichtet werden, ist von Bedeutung. Die meisten Imker, die mit der Imkerei vertraut sind, geben nach einem solch drastischen Vorfall das Imkern nicht auf, sondern beginnen von vorne und benötigen somit erneut Wachs. Auch die gewerbliche Nutzung von Bienenwachs in der Industrie, Pharmazie, im Maschinenbau, Holzverarbeitung und bei Restauratoren nimmt zu. Bienenwachs wird zudem ins Ausland exportiert.

Einige Verarbeiter akzeptieren auch Waben und sogenannte "Wildbau". In diesem Fall wird der Ertrag entweder nach der Fläche der geschnittenen Waben oder nach dem Gewicht der Waben bewertet, wobei der Honig, Pollen in den Wabenzellen und das Gewicht der Kokons in der Zelle je nach Dunkelheit berücksichtigt werden.

Ein höherer Ankaufspreis löst das Problem nicht...

Ein höherer Ankaufspreis zu bieten, ist ein solcher Teufelskreis. Der Ankaufspreis spiegelt sich im Verkauf freier Mittelwände wider, insbesondere für neue Imker, die keinen Wabentausch oder Wachs gegen Waben eintauschen können. Die Hersteller von Mittelwänden bemühen sich stets, die maximale Ausbeute aus den gelieferten Waben zu erzielen und das gelieferte Wachs zu reinigen. Oft liefern Imker Wachs an, das meist minderwertig und dunkel ist. Die Kosten für die Verarbeitung und Reinigung steigen dadurch stetig.

Inspiriert von einem Artikel aus der Zeitschrift Imkerei, Originalautor: Marie Knodlová und Petr Kolář