Kalendarium – März
Was sollten wir machen?
1. Frühjahrsoperationen durchführen, mit Fokus auf Vorratskontrolle, Brüten der Bienenvölker und Beseitigung von schlechten Waben
2. Unterstützung der Zucht von Drohnen in kräftigen Bienenvölkern mit guten genetischen Eigenschaften
3. Für entsprechende Anregung der Bienenvölker durch Versorgung mit Pollen und Wasser sorgen
4. Paraffinieren der Zargen und Auskochen der leeren Waben.
Es ist wichtig, sich dessen bewusst zu sein, dass die genauen Termine der Eingriffe in diversen Regionen unterschiedlich sein können. Wir sollten auch die Temperatur und die Aufblüte der Bäume und Pflanzen in der Umgebung der Beuten in Erwägung ziehen, was uns helfen kann, die richtige Zeit für die Durchführung der Imkereingriffe zu bestimmen.
1: Frühjahrsoperationen mit Fokus auf Vorräte, Brüten der Bienenvölker und Beseitigung von schlechten Waben
Bei der Frühjahrsoperation der Bienenvölker mit den Abmessungen Zander 230 mm ist es wichtig, die folgenden Punkte im Fokus zu haben:
Prüfen Sie die obere Zarge und legen Sie diesen vorerst zur Seite Achten Sie beim Hochheben und Ablegen der oberen Zarge, ob in dieser die verdeckelte Brut vorhanden ist.
Prüfen Sie die untere Zarge. Sollten Sie feststellen, dass die Waben an den Wänden des Bienenvolks schimmelig sind, sind diese unbedingt auszutauschen. Legen Sie als die dritte Wabe von der Wand einen Baurähmchen ein. Dieses Rähmchen kann auf verschiedene Art und Weise genutzt werden. Zuerst dient er zur Unterstützung und Zucht von Drohnen in kräftigen Bienenvölkern mit guten genetischen Eigenschaften. Eine weitere bedeutende Rolle spielt er im biologischen Kampf mit der Milbe Varroa destructor. In der zweiten Hälfte von Juni sind in diesem Rähmchen üblicherweise schon Drohnenwerke aufgebaut, die angelegt und oftmals auch schon verdeckelt sind.
Schneiden Sie die Waben mit dem Drohnenwerk aus. So werden Sie eine große Menge von Milben los, die die Drohnenbrut lieber als die Arbeiterinnenbrut haben. Sollten Sie zwei leere ausgesondert haben, legen Sie noch eine Zwischenwand an die passende Stelle in der Zarge, jedoch nicht in den Brutkörper.
In der oberen Zarge, falls das Bienenvolk im Warmbau ist, kann das erste Wabenpaar vom Flugloch leer sein. In diesem Fall tauschen Sie diese für die Vorratswaben aus, die Sie von der Gegenseite der Zarge verschieben. Ist neben der Brut eine leere Wabe, ersetzen Sie diese mit einer Vorratswabe, um den Bienen den Arbeitsaufwand mit der Verlegung der Vorräte zu sparen.
Frühjahrsoperationen bei Beuten mit „niedrigen Zargen“, z. B. 2/3 Langstroth
In Beuten mit niedrigen Zargen, wie zum Beispiel 2/3 Langstroth, ist es üblich, dass die Bienenvölker in vier Zargen überwintern. Bei den Frühjahrsoperationen entnehmen wir die komplette untere Zarge, wo sich die ältesten Waben befinden. In der zweiten Zarge (vom Boden) entnehmen wir verschimmelte Waben und ersetzen diese mit Baurähmchen, die wir in der Mitte der Zarge platzieren. Das Bienenvolk sitzt jetzt also in 3 Zargen 2/3 Langstroth, was dieselbe Wabenfläche wie zwei Zargen 39 × 24 darstellt.
Beim Blick in die Beuten vom unteren Teil aus kann ich sehen, wo sich der Brutkörper befindet. Meistens haben die Bienen dank dem Zucker, den sie im Herbst verarbeitet hatten, ausreichend Vorräte. Ungefähr nach zwei Wochen, üblicherweise Ende März, gebe ich die vierte Zarge mit den leeren Honigwaben zurück, die mir nach dem Zapfen des Honigs übriggeblieben sind. Das heißt, dass die Wintervorräte von der dritten Zarge praktisch keine Chance haben, in den Honig in diesem Jahr zu gelangen. Ich stelle den Bienen den Raum in vier Zargen zur Verfügung. Während der Saison werden dann die fünfte und sechste Zarge hinzugefügt, die für die Honigernte vorgesehen sind. Ein Gitter, dass den Brutraum und den Honigraum trennen würde, verwende ich nicht.
2: Unterstützung der Zucht von Drohnen in kräftigen Bienenvölkern mit guten Eigenschaften
Vor mehr als 20 Jahren haben wir eine Kernentscheidung getroffen, die die Qualität der gezüchteten Weisel in den Bienenvölkern verbesserte und zur Beibehaltung des „hochwertigen Bienenmaterials“ an unseren Standorten betrug. Ende März / Anfang April lege ich die leeren Drohnenwaben direkt in die Mitte des Brutraums der kräftigsten Bienenvölker im Langstroth-Maß (dritte Zarge vom Boden) ein oder ich lege sie im zum Regenerationszeitraum ein. Dies ermöglicht den Weiseln, bereits bald im Frühjahr die Eier in die Drohnenwerke zu legen. Vom Eierlegen dauert es ungefähr 40 Tage, bis die Drohnen ausgewachsen sind. Beginnt die Weisel Ende März die Eier in die Drohnenzellen zu legen, vergehen bis Mitte Mai ungefähr 45 Tage. Den ersten gezüchteten Weiseln (die zwischen dem 5. und 12. Mai schlüpfen) werden also wahrscheinlich von den Drohnen aus hochwertigen, kräftigen Bienenvölkern befruchtet. Aus diesem Grund habe ich in Beuten mit dem Rähmchenmaß 39 × 24 (Adamec-Maß) in die obere Zarge eine Bauzarge und in den unteren Teil die leeren Drohnenwaben eingelegt. Dies ist in der Nähe des Fruchtkörpers und die Weisel der leeren Wabe hat somit beinah sofort die Möglichkeit Eier zu legen (je nach Wetter und der Beschaffenheit des konkreten Bienenvolks). Mitte Mai werden die Drohnen höchstwahrscheinlich reif sein.
3: Anregung, Versorgung der Bienenvölker mit Pollen und Wasser
Der Schlüssel zum Erfolgt sind kräftige und gesunde und Bienenvölker, die wir im Herbst ausreichend gefüttert hatten, damit sie nicht an einem von uns verursachten Mangel leiden müssen. Wir können die Bienenvölker durch das ständige Pflanzen von pollenbringenden Sträuchern und Bäumen in der Umgebung der Bienengärten sowie durch die Aussaat von pollenbringenden Nutzpflanzen dort, wo es möglich ist, unterstützen. Auf diese Art und Weise können wir für eine ausreichende Zufuhr von Pollen und Wasser für die Bienenvölker sorgen.
Wasser ist am wichtigsten
Beim schlechten Wetter, wenn die Temperaturen niedrig sind, haben die Bienen die Tendenz, die Beuten zu verlassen und viele schaffen es dann nicht, zurückzukommen. Einige Imker, die Ihre Beuten in der Nähe ihrer Häuser haben, versorgen die Bienen ab Mitte März mithilfe von Deckbrettern mit Wasser. Täglich stellen sie ca. 2,5 Deziliter Wasser zur Verfügung. Auch wenn es arbeitsaufwändig ist, sind sie davon überzeugt, dass es Sinn macht. Für die Bienen ist es auch wichtig, eine Wasserstelle, sog. Bienentränken, in der Nähe ihres Standorts zu finden, was für sie sehr hilfreich ist.
Pollenersatz
Was die Versorgung mit Pollen und Pollenersatz angeht, ist es schwer zu beurteilen, aus welchen Stoffen und wie diese Produkte hergestellt sind. Oftmals wird der Pollenmangel für die Bienenvölker erwähnt, insbesondere bei der aufsteigenden Entwicklung im Frühjahr. Und in einigen Regionen sind diese Bedenken auch begründet. Es ist sicher, dass Pollenversorgung den Bienen hilft. Die Versorgung mit Pollenteig im Vorfrühling kann auf keinen Fall schaden.
4: Paraffinieren der Zargen, Auskochen der leeren Waben.
Nach der Entnahme der unteren Zarge mit alten leeren Waben ist es wichtig, die leeren Waben zu verarbeiten. Am besten ist es, dies im März zu machen, damit sie zum Wirt der Wachsmotten werden.
In demselben Kessel, den ich für die Verarbeitung der leeren Waben benutze, führe ich auch das Paraffinieren der Zargen, Böden und der Holzteile durch. In den leeren Kessel lege ich nach und nach Paraffin, das auf die Temperatur von 150–160 °C erwärmt wird.
In das warme Paraffin lege ich dann die einwandigen Holzzargen. Im Wasser bleiben sie etwa 6 Minuten, sodass sie desinfiziert und gegen Witterungseinflüsse geschützt sind. Dank der hohen Temperatur sickert das Paraffin in das Holz gut ein. Ich habe keine Bedenken, dass das Paraffin ins Wachs gelangen sollte. Man muss sich jedoch auch dessen bewusstwerden, dass das Paraffinieren nicht an Beuten aus Kunststoff oder isolierten Zargen vorgenommen werden kann.
Bei dieser Arbeit ist auf den Schutz der eigenen Gesundheit zu achten, da wir mit einem brennbaren Stoff bei einer Temperatur von 160 °C arbeiten! Die Sicherheitsvorschriften sind unbedingt zu beachten.